“Fahr doch, Du Spinner!” Das und Schlimmeres rief Martina, als ihr die Vorfahrt genommen wurde. Die Straßen übervoll waren alle bis aufs äußerte gereizt. Das ist doch keine entspannte Adventszeit!
Für Martina war es ein typischer Tag! Frühstück gemacht, Kinder zur Schule gebracht, dann schnell zur Arbeit. Dort zu viele Aufgaben in zu wenig Zeit erledigt, sich über Kollegen geärgert, zähneknirschend freundlich geblieben, auf dem Weg nach Hause den Einkauf erledigt. Abendprogramm: Manfred guckt Fußball, die Kinder zanken und das bisschen Haushalt macht sie allein.
"Jetzt gönn ich mir Schokolade, nur ein Riegel! Das habe ich mir verdient", war sich Martina sicher. "Dann ein wenig Entspannung vor dem Fernseher."
Auf dem Sofa liegend, den Blick gedankenverloren auf den Fernseher gerichtet, griff sie immer wieder zur Schokoladen-Tafel, brach sich ein Stückchen ab, schob es sich in den Mund. Zwischen Zunge und Gaumen ließ sie es langsam schmelzen. Wie eine süße Explosion verteilte sich die Schokolade in ihrem Mund. Der Schmelz der Schokolade kroch in jeden Winkel, jeder einzelne Geschmacksrezeptor ihrer Zunge war sofort damit beschäftigt diesen wunderbaren Geschmack aufzunehmen und an ihr Gehirn weiterzuleiten.
Bis sie ins Leere griff!
„Das gibt es doch nicht! Jetzt habe ich die ganze Tafel gegessen!", entgeistert betrachtete sie die leere Hülle, in der sich nur noch wenige Krümel befanden.
"Das ist der Stress dieser Scheiß-Adventszeit! So kann es nicht weitergehen. Morgen ist der dritte Advent, da treffe ich Uschi und Susi. Vielleicht haben die eine Idee, wie ich aus diesem stressigen Hamsterrad aussteigen kann!“
Überdreht von den Ereignissen des Tages lag Martina noch lange wach. Bis sie endlich in einen unruhigen Schlaf glitt, der sie in einen wunderbaren Traum führte. In diesem Traum erschien ihr ein zauberhaftes, sanft lächelndes Wesen. Es war in hellen luftigen Gewändern gekleidet. Die Füße des Wesens berührten den Boden, dennoch schien es zu schweben. Im Traum wusste Martina sofort: Vor diesem Wesen brauchte sie keine Angst zu haben. Interessiert beobachtete sie, wie das Wesen ein wundervolles Lied anstimmte. Genussvoll lauschte Martina dem Lied und glitt in den nächsten Traum.
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