18. Türchen

Schatz-Bedürfnisse gefunden

Für die Entdecke-deinen-Schatz-Übung hatte Martina sich die Situation nach dem Weihnachtsmarkt ausgesucht. Damals hatte sie alle Plätzchen selber gegessen, weil sie sich so über ihre Schwiegermutter geärgert hatte.

"Mit den Plätzchen habe ich mir also das Bedürfnis nach Entspannung, Selbstbestimmung und Respekt erfüllt."

Martina blickte auf die drei Bedürfnisse, die jetzt auf ihrem Arbeitsblatt standen.

"Das sind jetzt also meine Schatz-Bedürfnisse."

Dann folgte sie der nächsten Anweisung:

'Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um sich der Bedeutung dieses Schatzes klar zu werden! Schließen Sie die Augen, wenn Sie mögen. Versuchen Sie nachzuempfinden, wie es sich für Sie anfühlt, wenn diese Bedürfnisse erfüllt sind!'

Sie schloss ihre Augen und ging jedes einzelne Bedürfnis gedanklich durch.

"Entspannung, ja, das fühlt sich schön an, wenn das Bedürfnis erfüllt ist. Entspannung fehlt mir in meinem Alltag auf jeden Fall. Selbstbestimmung, das ist das Bedürfnis, das mir am meisten fremd ist. Da muss ich wirklich mal überlegen, wann das das letzte Mal erfüllt war. Meine Eltern waren streng, da durfte ich nichts selber entscheiden und gleichzeitig haben sie mir alles abgenommen. Alles musste richtig sein, ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal selber etwas ausprobieren durfte. Und Respekt, ein schwieriges Wort. Meine Eltern sollte ich immer respektieren. Respekt ist für mich eher mit Strenge verknüpft, so möchte ich meinen Kindern nicht begegnen. Meine Kinder sollen sich ausprobieren und sich erproben dürfen. Das ist ein Bedürfnis, das ich erstmal in die nächsten Tage mitnehme. Über dieses Bedürfnis brauche ich vielleicht noch mehr Informationen."

Martina öffnete ihre Augen und las die weiteren Empfehlungen für die Übung:

'Lassen Sie Ihre drei Schatz-Bedürfnisse in Ihrem Inneren wirken! Schreiben Sie sich Ihre Schatz-Bedürfnisse in Schönschrift auf! Nehmen Sie Ihre Schatz-Bedürfnisse in Ihrem Portmonee mit, hängen Sie sie an Ihren Kühlschrank!'

"An den Kühlschrank hängen ... ist vielleicht etwas peinlich, Mama auf dem Selbsterfahrungstrip! Aber in Schönschrift aufschreiben und im Portmonee mitnehmen, ja, das kann ich mir gut vorstellen. Das mache ich!"



In dieser Nacht schlief Martina sehr gut. Sie träumte von Entspannung und Selbstbestimmung, zwischendurch tauchte eine Idee von Respekt auf, dazu entspann sich aber keine Traumgeschichte.

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