6. Türchen

Unsere größte Angst!

"Heute ist Nikolaus!", Martinas kleine Tochter Annabel lief freudig zu ihren Schuhen.
"Mami, Mami, sieh mal, was ich vom Nikolaus bekommen habe!" Stolz zeigte Annabel ihren Stiefel.
"Einen Schoko-Nikolaus, Buntstifte und Nüsse!", begann Annabel ihre Schätze aufzuzählen.
"Hier ist auch eine Karte!" Sie klappte die Karte auf und sofort ertönte ein Nikolaus-Lied!



Martina liebte Nikolaus. Leider hatte ihr schon lange niemand mehr eine Freude zu Nikolaus gemacht.
„Sei nicht so egoistisch,“ dachte sie. „Hauptsache, die Kinder sind glücklich! Für mich ist das nicht mehr so wichtig.“

"Sieh mal Mami, was du bekommen hast!" Annabel lief aufgeregt zu Martina.
Martina blickte erstaunt auf. Hatte Manfred ihr etwas zu Nikolaus gekauft?
"Ein Schoko-Nikolaus und ein Brief!", Annabel zog ihre Mama mit sich.

"Ein Brief vom Nikolaus, das ist aber mal ungewöhnlich!", schmunzelte Martina in Richtung ihres Mannes. "Was der Nikolaus mir wohl mitzuteilen hat?"
"Mach auf, dann weißt du es!"
"Ja, Mami, mach ihn auf! Was steht da? Lies doch vor, bitte, bitte!"
"Moment", Martina öffnete den Brief und las vor:

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"Liebe Martina, der Nikolaus wünscht dir eine wunderbare Adventszeit!
Der folgende Text möge dich begleiten!

Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein.
Unsere größte Angst ist, grenzenlos mächtig zu sein.
Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit ängstigt uns am meisten.
Wir fragen uns:
Wer bin ich denn, dass ich so brillant sein soll?
Aber wer bist Du, es nicht zu sein?
Du bist ein Kind Gottes.
Es dient der Welt nicht, wenn Du Dich klein machst.
Sich klein zu machen,
nur damit sich andere um Dich nicht unsicher fühlen, hat nichts Erleuchtetes.

Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes,
der in uns ist, zu manifestieren.
Er ist nicht nur in einigen von uns,
Er ist in jedem einzelnen.
Und wenn wir unser Licht scheinen lassen,
geben wir anderen unbewusst damit die Erlaubnis,
es auch zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind,
befreit unsere Gegenwart automatisch die anderen.

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"Das ist für Erwachsene.", enttäuscht wandte sich Annabel wieder ihren Nikolaus-Geschenken zu.

"Manfred! Vielen Dank für den schönen Text!"
"Der Dank gilt dem Nikolaus!", Manfred schmunzelte.
"Ach ja, der Nikolaus, stimmt ja."
"Ich habe mit dem Brief wirklich nichts zu tun. Er lag heute Morgen vor der Tür, dein Name drauf ... da habe ich ihn dir in deinen Stiefel gesteckt. Der Text ist wunderbar, ich kannte ihn auch nicht. Du kennst mich, ich bin nicht so ein Romantiker."
"Wer legt mir denn so einen Brief hin? Das ist mysteriös. Wichtelt hier jemand?", Martina konnte es sich nicht erklären.
"Vielleicht Uschi oder Susi? Deinen Freundinnen ist so etwas zuzutrauen!"
"Nur kein Neid!", neckte Martina ihn.


Das Adventskalender-Team wünscht einen schönen Nikolaus!

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